Schweiz redet Klartext in Tibet
swissinfo 2004.10.13 d
Absichtserklärung
Bern lässt sich die Rettung der Tempel aus dem 7. Jahrhundert 200'000 Franken kosten.
Die Vereinbarung wurde von Andrea Raschèr, Leiter Recht und Information im Bundesamt für Kultur, und Nicolas Bideau, Leiter des Kompetenzzentrums für Kulturaussenpolitik im Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), zusammen mit ihren Kollegen aus Tibet in der Hauptstadt Lhasa paraphiert.
Raschèr und Bideau sind Teil einer Schweizer Delegation unter Leitung von Bundesrat Pascal Couchepin, die sich derzeit in Tibet aufhält. Von dort wird sie in die chinesische Wirtschaftsmetropole Schanghai weiterreisen.
Sanierung der Dächer
Die Schweiz und China haben in Lhasa eine gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) zur Restaurierung der tibetischen Klosteranlage Ramoche unterzeichnet.
Die Arbeiten im Kloster Ramoche umfassen die Sanierung der Dächer, in erster Linie jenes einer Kapelle, später auch diejenigen der übrigen Anlage. Im Gegenzug würde die Restaurierung verschiedener Bilder auf eine zweite Phase verschoben.
Priorität hätten die Dächer, weil Regen die Gläubigen beim Gottesdienst störe und in der Anlage weiteren Schaden anrichte, sagte Bideau. Die Feuchtigkeit bedrohe auch die Mauern der Tempel.
Zwei Bedingungen hat die Schweiz für die Restaurierung allerdings gestellt: Die Arbeiten werden von tibetischen Künstlern ausgeführt und sie werden von der Schweizer Expertin Amy Heller beaufsichtigt, die sich in den Techniken auskennt.
Die Klosteranlage Ramoche war während der Kulturrevolution 1966 bis 1976 von den Kommunisten zerstört worden.
Es handelt sich um eines der ältesten Bauwerke Lhasas. Nachdem die chinesischen Behörden erste bauliche Notmassnahmen getroffen hatten, will die Schweiz nun zur Wiederherstellung des Klosters mit seinen 150 Mönchen beitragen.
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