Der Schweizer Jurist Andrea F. G. Raschèr, der an der Hochschule Luzern Compliance im Kunsthandel lehrt, nennt Museen und Kunstsammlungen eine gute Alternative zu den bisher favorisierten Banküberfällen. Letztere seien wegen erhöhter Sicherheitsvorkehrungen und des bargeldlosen Zahlungsverkehrs mit immer größeren Risiken verbunden. Dass "Museen und Sammlungen in Europa - gelinde gesagt - nicht hinreichend gesichert sind", sei hingegen ein offenes Geheimnis. Und selbst wenn es Sicherungen gibt, seien sie noch zu umgehen oder auszuschalten.
Kunsträuber seien mit Söldnern zu vergleichen, "die an der Front den gefährlichen Teil der Arbeit erledigen", sagt Raschèr. Oft stammten sie aus Kriegsgegenden oder waren Mitglieder militärischer Spezialeinheiten. Das könnte auch die Brutalität und Zerstörungskraft erklären, mit denen sie oft vorgingen. "Respekt für Kunstwerke oder Menschenleben ist ihnen beides fremd."