Leider ist der Kunstraub selten so elegant wie im Film, dafür nicht selten spektakulär. Das wurde bei Andrea Raschèrs Exkurs zu Grabräubern und gestohlenen Werken aus der Kunstgeschichte deutlich. Der Jurist weiss, wovon er spricht, hat er doch beim Bundesamt für Kultur neue Gesetze zum Schutz von Kulturgütern erarbeitet. Mit Augenzwinkern und einem Sinn fürs Theatralische plauderte er "aus dem Nähkästchen". Etwa erzählte er von Giacomo Medici, einem Antikenhändler aus Italien, dessen Kontakte in die besten Kreise des Kunstbetriebs reichten. Für den Handel mit gestohlenen Artefakten wurde er 2004 zu acht Jahren Haft und einer Rekordbusse von 10 Millionen Euro verurteilt.
St. Galler Tagblatt, 15. November 2018, von Laura Widmer