| Sowohl in der Schweiz als auch international erfährt der Besitz von und der Handel mit Kulturgut verstärkte Aufmerksamkeit: Sammlungen werden auf NS-Raubkunst untersucht oder archäologische Objekte aus illegalen Ausgrabungen auf dem Schwarzmarkt sichergestellt. Das Seminar bietet eine Einführung in rechtliche, ethische und politische Fragstellungen im Zusammenhang mit dem Transfer von Kulturgütern. Dabei werden einerseits die Grundlagen des Privatrechts, des öffentlichen Rechts sowie des Völkerrechts und andererseits relevante ethische Richtlinien behandelt. Schwerpunkte bilden der Umgang mit NS-Raubkunst, Objekten aus archäologischen Plünderungen oder kolonialen Kontexten sowie deren Auswirkungen auf das Sammeln und den Handel mit Kulturgütern. Insbesondere wird der Umgang mit Kulturgütern, deren Herkunft sich nicht (gänzlich) klären lässt (sog. Provenienzlücken) thematisiert. Am Beispiel aktueller Problemfelder, Debatten und Forschungsprojekte werden die rechtliche, politische und ethische Dimension des Themenkomplexes im internationalen Vergleich und mit Bezug zur Schweiz behandelt. Ebenso werden die Rollenkonflikte für Fachleute, die sich mit Kulturgütern beschäftigen aufgezeigt, je nachdem in welchem Zusammenhang sie tätig sind (Lehre, Forschung, Museum, Gutachten, Handel etc.). Die Lehrveranstaltung richtet sich an Kunsthistoriker*innen, Archäolog*innen, Jurist*innen, Ethnolog*innen, Historiker*innen sowie interessierte Wissenschaftler*innen, die rechtliche, ethische und politische Fragstellungen im Zusammenhang mit dem Transfer von Kulturgütern und dem Umgang mit Provenienzlücken in ihre Forschung einbeziehen möchten. |
Die Übung richtet sich an Masterstudierende.
Vorige Nachricht