Täuschungen sind Teil des Kunstbereichs. Sie erscheinen als "legitime" Strategien der Kunst, finden sich aber auch als "illegale" Handlungen im Kunstmarkt. Die Zielsetzungen sind selbstredend unterschiedlich:
Das künstlerische Konzept setzt an bei der Hinterfragung über Autorschaften oder bei der bewussten Irreführung über Authentizität und Identität. Die Täuschung der Rezipienten ist dabei meist erkennbar - die Illusion ist insofern zumindest wahrhaftig.
Anders im Kunsthandel: Eine Fälschung dient der Täuschung über die Ware; die Abnehmer sollen bewusst (arglistig) getäuscht werden. Die Täuschung ist hier nicht Spiel, sondern Ernst und insofern reale Wahrheit.
An der Tagung werden diese Fragestellungen anhand ausgewählter Kunstgattungen aus dem Blickwinkel der Kunstwissenschaft, der Medientheorie und des Rechts untersucht und diskutiert. Im ersten Teil (Echtheit und Fälschung) werden die Auswirkungen der Fälschung von Kunstwerken im Kunsthandel und im Rechtsverkehr dargelegt. Auf die besonderen Verhältnisse zwischen Autorschaft und ihren Interpreten wird der zweite Teil (Theater um Autoren: Autor vs. Regisseur vs. Intendant) eingehen. Im dritten Teil (Unverschämte Autorschaften) wird aufgezeigt, wie sich das Verständnis der jüngeren Generation zur Autorschaft entwickelt. Im letzten Teil (Identitäten und Illusion) stehen die - teils gar nicht existierenden - Personen und ihre Identitäten im Vordergrund. mehr...