Die aktuelle Kulturbotschaft ist zu begrüssen. Das System, die Schwerpunkte der Bundeskulturförderung alle vier Jahre festzulegen, ist richtig. So ist eine längerfristige Planung möglich und die Beitragsempfänger und Beitragsempfängerinnen haben eine grössere Sicherheit für ihre Vorhaben oder Institutionen.
Ein Vergleich mit der letzten Kulturbotschaft zeigt, dass die grossen Linien weitergeführt werden mit einem stärkeren Einbezug der Digitalisierung. Dies erlaubt es, die einzelnen Schwerpunkte weiter zu entwickeln und zu vertiefen und an die neuesten Entwicklungen anzupassen.
Zur aktuellen Kulturbotschaft gäbe es «1001 Ding» zu sagen. Ein Aspekt soll vorliegend herausgepickt werden: Die bisherigen Massnahmen sollten evaluiert werden. Doch es fehlt eine nachvollziehbare Evaluation in der Kulturbotschaft. Problematisch wird es, wenn die Kantone, die nicht nur die Kulturhoheit in der Schweiz haben, sondern auch einen Löwenanteil an die Kulturförderung beitragen, die Qualität und Wirksamkeit mancher Programme des Bundes in Zweifel ziehen bzw. befürchten, dass sie später für deren Kosten aufkommen müssen, obwohl die Programme nicht ihren Qualitätsmassstäben entsprechen. Ob dies gerechtfertigt ist oder nicht, würde eine sorgfältige Evaluation darlegen. Solange dies nicht geschieht, steht der Verdacht im Raum, dass der Bund nicht überall so genau weiss, warum er wofür welche Mittel spricht.
Das sollte sich ändern: Es braucht in der nächsten Kulturbotschaft eine nachvollziehbare Evaluation.