Gurlitts Vermächtnis - Wie geht es weiter mit der Sammlung? Die Rolle der Schweiz
DasErste.de, 11.05.2014 - Titel Thesen Temperamente
Ein Teil von Gurlitts Sammlung stammt aus deutschen Museen - als "entartet" brandmarkten die Nazis damals moderne Kunst. Die Museen mussten die Werke abgeben. "Ich kann mir vorstellen, dass es bei der 'entarteten Kunst' zu Problemen kommen kann", sagt der Kunstrechtsexperte Andrea Raschèr. "Denn auch hier ist die Frage: Kann sich ein Kunstmuseum leisten, Kunst, von der es weiß, dass sie anderen Museen weggenommen wurde, bei sich zu integrieren?'"
Pikant: Gurlitts Vater Hildebrand verkaufte viele dieser Werke über die Schweiz, genauso wie die Raubkunst. Was er nicht loswurde, soll jetzt ausgerechnet hier hin? "Die Schweiz hatte eine unrühmliche Rolle während des zweiten Weltkriegs und hat auch lange nach dem Weltkrieg keine Aufarbeitung gemacht", so Raschèr. "Erst Ende des 20. Jahrhunderts wurde umfassend eine erste Bestandsaufnahme gemacht, aber da ist noch viel Arbeit zu machen."
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