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Raubkunst im Zollfreilager

DRS 2 Kultur Kompakt, 14. April 2016

Der Fall ist Wasser auf die Mühlen aller Kritiker, die in Zollfreilagern einen Hort für den illegalen Kunstmarkt sehen. «Der Trend zeichnet sich ab, dass Zollfreilager für dubiose Machenschaften missbraucht werden», sagt der Kunstrechtsexperte Andrea Raschèr. Es bräuchte mehr Stichproben, um den Missbrauch der Zollfreilager für dubiose Zwecke zu verhindern – das fordern Kunstrechtsexperten wie Andrea Raschèr und die eidgenössische Finanzkontrolle schon seit Längerem. Doch dafür, sagt Karin Märki, fehle der Zollverwaltung das Personal: «Wir haben nicht die Ressourcen, um mehr zu kontrollieren.» Ende der Diskussion? Soll alles bleiben, wie es ist, und die Schweiz ihren Ruf als Drehscheibe für den illegalen Kunstmarkt behalten? «Da die Risiken der Zollfreilager offensichtlich sind, wäre es angezeigt zu handeln», sagt Raschèr. Nicht nur die Stichproben müssten intensiviert werden, sondern es bräuchte auch eine Gesetzesänderung: «Nicht nur der Eigentümer von eingelagerten Kunstgegenständen müsste aufgeführt werden, sondern der wirtschaftlich Berechtigte. Damit würde man die Umgehung über Panama-Gesellschaften verhindern». Dann könnten sich bekannte Kunsthändler wie David Nahmad nicht hinter einer Scheinfirma verstecken, um ein mutmassliches Raubkunstbild den Restitutionsansprüchen zu entziehen.

Interview Irene Grüter

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